Übel ist in meinen Augen folglich das Tun, das unter der Sonne im Allgemeinen geschieht, besonders unter meinen Brüdern und Freunden, die sich G‑tt nähern – „Näherkommen bedeutet Gebet“1 – wenn nach dem Gebet oder davor ein „Sitz der Spötter“2 gebildet wird, G‑tt schütze uns. Wie unsere Meister sel. A. sagten: „Wenn zwei Menschen beisammen sitzen, und keine Worte der Tora zwischen ihnen fallen etc.“3 Wird ein „Sitz der Spötter“ aus zehn Leuten, auf denen die Schechina ruht, gebildet, existiert keine größere Beleidigung und Schmach der Schechina als dies, G‑tt schütze uns. Wenn unsere Meister sel. A. über den im Verborgenen Sündigenden sagten, er stoße die Füße der Schechina hinweg4, G‑tt behüte, dann stößt der in der Öffentlichkeit Sündigende gewissermaßen den Schöpfer in Seiner vollen Höhe weg5. Wie unsere Meister sel. A. sagten: „Ich und er können nicht etc. pp.“6, vielmehr „ist der König gefesselt in den Schlingen“7 etc. Doch „wehe denen, die die Schechina wegstoßen, wenn der H.g.s.E. sie aufrichten und zu ihr sagen wird: „Entschüttle dich vom Staub, steh auf … …“8 Und „aufgrund dreier Dinge wird Israel in der Verbannung zurückgehalten – weil sie die Schechina wegstoßen, weil sie die Schechina beschämen etc. pp.“, wie im heiligen Sohar steht9.
ב"ה
Heutiger Tanja-Abschnitt
Iggeret HaKodesch, In der Mitte von Brief 23
Fußnoten
1.
Bereschit Rabba, Kap. 49; Kommentar Raschis zu Ex. 19:22.
2.
Siehe Ps. 1:1.
3.
„… so wird es ‚Sitz von Spöttern‘ genannt.“ Mischna Avot 3:2.
4.
Kidduschin 31a.
5.
Siehe Ez Chajim, Schaar HaSchemot, Kap. 7; Jahel Or, S. 573 ff.
6.
„Wenn einem Menschen Hochmut innewohnt, so spricht der H.g.s.E.: ‚Ich und er können nicht zusammen auf der Welt wohnen.‘“ Sota 5a.
7.
Hl. 7:6; und siehe oben, Likkutej Amarim, Kap. 45; Iggeret HaTeschuva, Kap. 7.
8.
Jes. 52:2.
9.
„… und weil sie sich vor der Schechina (durch ihre Sünden) besudeln.“ Sohar III, 75b.