Daher, meine Geliebten, meine Brüder und meine Freunde: Begeht dieses große Übel nicht. Gebt dem Ew‑gen, Eurem G‑tt, die Ehre, ehe es dunkel wird, d.h. zwischen dem Nachmittags- und dem Abendgebet an jedem Wochentag, indem man in Gruppen von zehn die Tora in ihrer inneren Dimension lernt, d.h. die Aggada im heiligen Werk Ejn Jaakov. Die meisten Geheimnisse der Tora sind in [der Aggada] verborgen1, und sie sühnt des Menschen Sünden, wie in den Schriften unseres Meisters R. Jizchak Lurja sel. A. erklärt wird2. Die offenbarten Teile in [der Aggada] sind die Wege G‑ttes, auf denen der Mensch zu gehen hat, und [sie ermöglichen es ihm], mit seiner Seele in himmlischen und in irdischen Angelegenheiten zu Rate zu gehen, wie allen Weisen des Herzens bekannt ist. Auch im Schulchan Aruch, Orach Chajim, sollte man etwas lernen – die Gesetze, die für jeden Menschen erforderlich sind3. Diesbezüglich sagten unsere Meister sel. A.: „Wer jeden Tag Toragesetze lernt etc.“4 Dies bezieht sich auf klare und entschiedene Toragesetze von praktischer Bedeutung, wie im Kommentar Raschis sel. A., ebd., erklärt wird.
ב"ה
Heutiger Tanja-Abschnitt
Iggeret HaKodesch, In der Mitte von Brief 23
Fußnoten
1.
Siehe R. Schneor Salman von Ljadi, Hilchot Talmud Tora 2:2; 2:9.
2.
Siddur HaArisal, Kawanot HaLimud.
3.
Siehe R. Schneor Salman von Ljadi, Hilchot Talmud Tora 2:9; 3:4; und siehe auch die Einleitung von R. Dovbär von Lubawitsch zu R. Schneor Salman von Ljadi, Schulchan Aruch, S. VIII.
4.
„… dem ist das Leben der künftigen Welt zugesichert.“ Megilla 25b; Nidda 73b.