Es scheint mir, dass ihr Aufgreifen [dieser Stelle] nicht durch die Feinheiten des Wortgebrauchs, sondern durch die grundsätzliche Idee der Einkleidung der Schechina in Kelipot bedingt ist. Sie glauben nicht daran, was unser Meister R. Jizchak Lurja sel. A. in Sefer Gilgulim schrieb1. Sollten sie zwischen geistigen Kelipot und physischen Götzendienern zu unterscheiden suchen, so gibt es doch nichts Physischeres als den Staub der Erde; nichtsdestotrotz kleidet sich Malchut von Malchut von Assija darin, und darin wiederum Malchut von Jezira etc., wie oben erwähnt wurde. Und sollte es aufgrund der Unreinheit der Seelen der Heiden sein – ihre Seelen stammen von der Vereinigung der männlichen und weiblichen Aspekte der geistigen Kelipot, wie in den Schriften unseres Meisters R. Jizchak Lurja sel. A. steht. Es folgt daraus, dass die geistigen [Kelipot] die Quelle ihrer Unreinheit sind. Indes, die Wahrheit ist: Die Weise dieser Gewandung benötigt eine ausführliche Erklärung. Doch nicht an uns, sondern an die Schriften unseres Meisters R. Jizchak Lurja sel. A. sollte sich ihre Beschwerde richten. Und möge mich kein Hörer verdächtigen, ich sei der Auffassung, die Worte unseres Meisters R. Jizchak Lurja sel. A. verstanden zu haben, sie von ihrer physischen Bedeutung trennend2, denn ich bin ausschließlich gekommen, um die Worte des Baal Schem Tov sel. A. und seiner Schüler gemäß der Kabbala unseres Meisters R. Jizchak Lurja sel. A. zu erklären. Dies trifft ganz besonders zu, da dieses Konzept nicht zu den Weisheiten der Kabbala gehört, noch zum „Verborgenen, das des Ew‑gen, unseres G‑ttes ist“, sondern zum „Offenbaren, das unser und unserer Kinder ist“ – um mit vollkommenem Glauben an die ausdrückliche Feststellung der Tora „‚Fülle Ich nicht Himmel und Erde‘, ist der Spruch des Ew‑gen“3 zu glauben. Und die Tora weicht nicht von ihrer einfachen Bedeutung ab4. Es ist dies darüber hinaus eine einfache Glaubenssatzung unter Juden im Allgemeinen, an sie weitergegeben von ihren heiligen Vätern, die in Aufrichtigkeit mit G‑tt wandelten, ohne mit dem menschlichen Intellekt das Konzept der G‑ttlichkeit zu erforschen; denn zu wissen, wie Er „die ganze Erde füllt“5, übersteigt den Intellekt auf das Unendliche. Neue [Menschen] sind indes aufgekommen, um diese Frage zu erforschen. Es ihrem Intellekt näherzubringen, ist nicht möglich, außer durch Voraussetzungen, die – ihrer stofflichen Bedeutung entledigt, und demgemäß, was ich von meinen Meistern, deren Seelen in Eden ruhen, hörte – den Schriften unseres Meisters R. Jizchak Lurja sel. A. entnommen sind. Dies klar zu erklären, ist indes in schriftlicher Form nicht möglich, sondern bloß mündlich einem Ohr, das hört, einzigartig befähigten Individuen und den „Entronnenen, die der Ew‑ge beruft“6, wie geschrieben steht: „Doch die den Ew‑gen suchen, verstehen alles.“7 Und „aus der Regel für Ja schließt du etc.“8

Ihr habt somit die Erklärung eines einzelnen Abschnitts aus den bekannten heiligen Büchern als Beispiel und Zeichen gesehen, dass auch all die fragwürdigen Abschnitte eine Erklärung und klare Bedeutung für die Kenner der verborgenen Weisheit haben. Mögen meine geschätzten [Leser] jedoch nicht hoffen, dass ich ihnen alles in schriftlicher Form erklären werde, ist solches doch eine harte und aufwendige Arbeit und in der Tat gänzlich unmöglich. Wenn Ihr aber so wollt, schickt einen, den Außergewöhnlichen der Gemeinde, und so G‑tt will werde ich mit ihm von Angesicht zu Angesicht sprechen. Möge G‑tt mit meinem Mund sein, wenn ich spreche, und „mögen die Äußerungen meines Mundes wohlgefällig sein“.