Nun wird diese beim Bejnoni erwähnte Qualität der Liebe, die beim Gebet durch ein Überwiegen der g‑ttlichen Seele etc. erlangt wird, im Vergleich mit der Stufe der Gerechten, die G‑tt mit der völligen Wahrhaftigkeit dienen, keineswegs wahrhaftiger Dienst genannt, weil [diese Liebe] nach dem Gebet vergeht und verschwindet; es steht jedoch geschrieben: „Die Lippe der Wahrheit hat Bestand für immer, doch für den Augenblick nur die Zunge der Lüge.“1 Dessen ungeachtet wird [diese Liebe] in Anbetracht der Stufe der Bejnonim vollkommener Dienst genannt – unter Berücksichtigung ihres Konzepts von Wahrhaftigkeit, jedermann gemäß seiner Stufe im Rang der Bejnonim. Somit bezeichne ich auch ihre Liebe während des Gebets als „die Lippe der Wahrheit, die Bestand hat für immer“. Denn ihre g‑ttliche Seele besitzt das Potential, diesen Aspekt der Liebe ständig von neuem zu erwecken, wenn sie tagtäglich während des Gebets Kraft sammelt dank der Vorbereitung, die für jede individuelle Seele gemäß ihrer Qualität und Stufe geeignet ist. Wahrheit nämlich ist die Eigenschaft Jaakovs2 – „der mittlere Riegel“ genannt3, „der von einem Ende bis zum andern geht“4, von den höchsten Graden und Rängen bis zu den niedrigsten aller Ränge. In jedem Grad und Rang durchdringt der Riegel den zentralen Punkt, welcher der Punkt und der Aspekt der Wahrheit dieses Ranges ist. Die Eigenschaft der Wahrheit ist „ein Erbe ohne Grenzen“; sie hat keine obere Begrenzung [und erstreckt sich] bis hin zu den höchsten Rängen; alle unteren Grade und Ränge sind wie nichts im Vergleich mit den höher liegenden Rängen und Stufen. (Wie den Kennern der esoterischen Weisheit5 bekannt ist, sind „Kopf“ und „Gehirn“ der unteren Ränge niedriger als „Fersen“ und „Füße“ der darüberliegenden Stufen; wie unsere Meister sel. A. sagten: „Die Füße der Chajot wiegen alles auf.“6)
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