Als der Heilige Tempel in Jerusalem stand, kamen alle Juden zu den drei jährlichen “Pilger-festen” (Pessach, Schawuot, Sukkot). Der 12. Siwan war der letzte von sieben Tagen, für die Darbringung der mit dem Schawuot in Verbindung stehenden Opfer (anders als die 7-tägigen Feste Pessach und Sukkot, besteht der Feiertag von Schawuot nur aus einem Tag – in der Diaspora aus zwei; folglich die zusätzlichen sechs Tage von Taschlumim).
Wir rezitieren am 1. Siwan, bis einschließlich dem 12. Siwan, kein Tachanun, und die anderen Gebete, welche an Festtagen und anderen freudigen Ereignissen ausgelassen werden, weil diese Tage in Verbindung mit dem Schawuot-Fest stehen (siehe hierzu auch den Eintrag zum 1. Siwan).
Es ist in vielen Gemeinden Brauch (so auch bei Chabad) das wöchentliche Studium von „Pirkei Awot“, ein Kapitel an jedem Schabbat-Nachmittag, den Sommer hindurch, bis zum Schabbat vor Rosch HaSchanah (der erste 6-wöchige Zyklus wurde an den sechs Schabbatot zwischen Pessach und Schawuot gelesen) fortzusetzen. An diesem Schabbat, welcher der erste Schabbat nach Schawuot ist, studieren wir Kapitel 1.