Am Schabbat vor dem Auszug aus Ägypten, dem zehnten Nissan in diesem Jahr, kam es zu einem Kampf zwischen den Erstgeborenen Ägyptens, die Führungspositionen in der Priesterschaft und in der Regierung innehatten, da die Erstgeborenen die Freilassung der Israeliten erreichen und somit der zehnten Plage entgehen wollten. An dieses “große Wunder” wird jedes Jahr am Schabbat vor Pessach, der auch Schabbat HaGadol, der “große Schabbat”, genannt wird. (Dies ist eines der wenigen Ereignisse im jüdischen Kalender, welches sich an einem bestimmten Tag der Woche orientiert und nicht an einem Tag des Monats).
Für weitere Informationen zum Krieg der Erstgeborenen, lesen Sie hier.
Heute an diesem Tag in der Geschichte wurde der größte judäische König Hezekia ernsthaft krank. Der Prophet Isaja informierte ihn darüber, dass G-tt mit ihm nicht zufrieden ist, da er nie geheiratet hat.
Hezekia weigerte sich zu heiraten, denn in einer prophezeiischen Vorhersehung wurde ihm gezeigt, dass seine Kinder das jüdische Volk verleiten würde, Sünden zu begehen. In seiner Annahme aber irrte er, denn es ist ein Gebot für Männer, Kinder zu haben. Was aus den Kindern wird liegt in G-ttes Hand.
Hezekia bat den Propheten Isaja für ihn zu beten, aber er lehnte ab, denn der himmlische Erlass war bereits gefallen. Der König bat den Propheten zu gehen, denn es sei in seiner Familie eine Tradition nicht zu verzweifeln, selbst wenn die Klinge eines Schwertes seine Kehle kreuzt. Hezekia betete zu G-tt und seine Gebete wurden erhört. G-tt sandte Isaja zu Hezekia mit der Nachricht, dass er wieder gesund werden würde und sein Leben für weitere 15 Jahre verlängert werde. König Hezekia erholte sich innerhalb von drei Tagen von seiner Krankheit, am ersten Tag von Pessach.
König Hezekia heiratete später die Tochter es Propheten Isaja’s.
Ein Jahr vor dem Wiederaufbau des zweiten Tempels in Jerusalem (siehe Kalendereintrag vom 3. Adar) versammelte Esra viele in Babylon wiederverheiratete Juden und begannen sich auf den Weg zu machen nach dem Land Israel. Esra wollte schon viel eher nach Israel aufbrechen, aber sein Lehrer, Baruch ben Neria, war zu schwach für so eine Reise. Er lehnte es aber ebenfalls ab, seinen Lehrer in Babylon sterben zu lassen.
Esra war der Vorsitzende des Sanhedrin, welcher geschlossen mit ihm reiste.
Am 12. Nissan dann startete Esra vom Fluss Ahawa. Die lange Rückkehr nach Erez Israel sollte fast fünf Monate in Anspruch nehmen (siehe dazu den Kalendereintrag vom 1. Aw)
In der heutigen "Nasi"-Lesung (siehe 1. Nissan - Der 'Nasi' des Tages) lesen wir über das Geschenk vom Stamm Naftali welches von Achira ben Enan anlässlich der Einweihung des Mischkans dargebracht wurde.
Am Schabbat HaGadol, der an das „große Wunder“ erinnert, welches sich an diesem Tag in Ägypten ereignete und den fünf Tage später erfolgenden Auszug aus Ägypten ankündigte, gibt es einen Brauch die Haggada und die Pessach-Gesetze betreffend. Es wird ein Teil der Haggada (von „Awadim Hajinu ...“ bis „... Al Kol Awonoteinu“) gelesen, die uns die Geschichte des Auszugs vor Augen führt; es ist auch üblich, dass der Rabbiner der Gemeinde einen Unterricht gibt, in welchem er die Pessach-Gesetze und ihre Bedeutung erklärt.