Am 1. Adar, sechs Wochen vor dem Auszug aus Ägypten, begann die Plage der Dunkelheit. Dies war die 9. Plage, die die Ägypter traf, da diese sich weigerten die Kinder Israels aus der Sklaverei zu entlassen – eine große Dunkelheit bedeckte das Land, so dass “kein Mann seinen Nächsten sah, und niemand sich von seinem Platz bewegen konnte.” (2. Moses, Schemot 10:23)
Er war ein hoch gebildeter und berühmter Bibel-Kommentator, Rabbiner Avraham ben Meir Ibn Ezra (1089?-1164), und verstarb am 1. Adar.
Der 1. Adar ist ebenfalls die Jahrzeit der großen Halachischen Autorität Rabbiner Schabtai haKohen Katz (1621-1663?).
Er war der Autor des Siftei Cohen Kommentars auf das halachische Werk von Rabbiner Yosef Caro. Berühmt wurde er unter dem Akronym "Schach", gleichnamig mit seinem berühmten Werk. Bis heute ist sein Kommentar ein geschätzes Nachschlagewerk für das jüdische Gesetz.
Heute ist der zweite von zwei Tagen Rosch Chodesch Adar, dies bedeutet, dass die besonderen Hinweise für Rosch Chodesch für beide Tage gültig sind.
An diesen Tagen werden besondere Teile zum Gebet hinzugefügt: das Hallel-Gebet (Psalmen 113-118) wird gelesen – in seiner besonderen Form – im Anschluss an das Schacharit-Morgengebet, sowie das Ja'aleh Vejawo-Gebet wird zur Amidah und zum Tischgebet hinzugefügt; das zusätzliche Mussaf-Gebet wird gesagt. Tachanun und ähnliche Gebete werden weggelassen.
Viele begehen Rosch Chodesch mit einer besonders festlichen Mahlzeit, sowie mit der Verminderung der alltäglichen Arbeit. Der letzte Brauch ist vor allem unter Frauen sehr verbreitet, da sie eine besondere Affinität bezüglich Rosch Chodesch haben – da Monate den weiblichen Charakter des Kalenders unterstreichen.
“Wenn der Adar beginnt”, erklärt der Talmud, “erhöht sich die Freude.” In diesem Sinne wandelt sich die Sichtweise mit, ihrem Höhepunkt zu Purim. Unsere Weisen sagen, dass der Monat Adar für die Juden eine günstige Zeit ist, wenn diese vor schwierigen Aufgaben stehen (wie einem Gerichtsverfahren oder einer Operation), so sollten sie diese für den Monat Adar planen.
Als der Heilige Tempel in Jerusalem stand, entrichtete jeder Jude dem Tempel jährlich einen halben Schekel. In Erinnerung daran, wird die Tora-Lesung am Schabbat vor bzw. am 1. Adar durch die Verse (2. Moses, Schmot 30:11-16), welche sich auf das g-ttliche Gebot, der Gabe des halben Schekels, beziehen, ergänzt.
“Parschat Schekalim” ist die erste von vier besonderen Toralesungen (die anderen drei sind “Sachor”, “Para” und “Hachodesch”), die während oder unmittelbar vor dem Monat Adar gelesen werden.
Dieser Schabbat ist einmalig in der Art, dass wir drei Thorarollen aus dem Aron haKodesch nehmen.
Aus der ersten Thorarolle lesen wir die aktuelle wöchentliche Parascha. Aus der zweiten Thorarolle lesen wir die Rosch Chodesch Lesung und aus der dritten Thorarolle lesen wir die Begebenheit mit dem halben Schekel (Schekalim).
(Die einzigsten anderen Ausnahmen sind, wenn wir mehrere Thorarollen aus dem Aron haKodesch nehmen, Simchat Thora und wenn Rosch Chodesch Tewet (also während Chanukka) oder Rosch Chodesch Nissan auf Schabbat fallen.)