Sonntag 10. Dezember 2023
40 Tage und 40 Nächte regnete es während der Sintflut, sodass die gesamte Erde mit Wasser bedeckt wurde. Am 27. Kislew im Jahr 1656 nach der Schöpfung hörte es auf zu regnen. (Die Sintflut an sich dauerte ein ganzes Jahr, wie es im 1. Buch Mose, Kapitel 6:8 beschrieben steht.)
Zwei Jahre nach der Festnahme und Befreiung in 1798 (siehe dazu auch den Kalendereintrag vom 19. Kislew), wurde Rabbiner Schneur Zalman von Liadi (Gründer von Chabad, 1745-1812) ein zweites Mal verhaftet. Die Anklage lautete, dass seine Lehren die Autorität des Zaren untergrabe. Die zweite Verhaftung war von kürzerer Dauer als die erste, trotzdem bleibt der 5. Tag von Chanukka für Chassidim ein Freudentag, welcher mit Farbrengens und intensiven Lernen seiner Lehren begangen wird.
Am 25. Kislew des Jahres 3622, nach der Schöpfung, befreiten die Makkabäer den heiligen Tempel in Jerusalem, nachdem sie die zahlenmäßig und technologisch weit überlegenen des syrisch-griechischen Königs, Antiochus IV., schlugen.
Antiochus IV hatte gewaltsam versucht den Glauben und das Praktizieren des Judentums auszulöschen. Die siegreichen Juden reparierten, reinigten und weihten den Tempel wieder für den G-ttesdienst. Aber fast das ganze Öl des Tempels war durch die heidnischen Eindringlinge verunreinigt worden, so fanden die Juden, als sie nach Öl zum Entzünden der Menora des Tempels suchten, nur ein kleines Gefäß mit rituell reinem Olivenöl. Auf wundersame Weise reichte das Öl, welches üblicherweise nur für einen Tag ausgereicht hätte, für acht Tage, bis neues, reines Öl zur Verfügung stand. In Erinnerung daran etablierten unsere Weisen das 8-tägige Fest von Chanukka, an dem jede Nacht Kerzen entzündet werden, um an das Wunder zu erinnern und es publik zu machen.
Rabbiner Chaim von Tchernowitz (1760-1817) war ein Schüler des Maggid von Mezritch und von Rabbiner Yechiel Michel von Zlotchov. Er schrieb das Buch "Be'er Mayim Chayim" ("Quelle des lebendigen Wassers") was ein Kommentar auf die Tora ist. Rabbinier Chaim verstarb am dritten Tag von Chanukka.
In Erinnerung an das Wunder entzünden wir die Channukah- Lichter – Öllampen oder Kerzen – jeden Abend, acht Tage lang, wobei die Anzahl der Lichter mit den Tagen zunimmt. Heute Abend zünden wir vier Kerzen an.
Besondere Gebete des Dankes – Hallel (vollständig) und Al HaNissim – werden in den acht Tagen zu den täglichen Gebeten und zum Tischgebet hinzugefügt. Tachanun und ähnliche gebete werden während Zeit des Festes ausgelassen.
An Chanukka essen wir Speisen die in Öl fritiert worden sind, so wie Latkes und Sufganiot.
Damit erinnern wir an das Wunder von Chanukka, was mit Öl zu tun hat.
Es ist ebenfalls ein Brauch, an Chanukka milchige Speisen zu sich zu nehmen.
Es ist an Chanukka Brauch, Dreidel zu spielen.
Ein Dreidel ist ein viereckiger Kreisel, wo auf jeder Seite ein hebräischer Buchstabe geschriebn ist. Die hebräischen Buchstaben Nun, Gimmel, Hey und Schin ergeben zusammen die Abkürzung Nes Gadol Hayah Scham, was übersetzt wie folgend ist: "Ein großes Wunder geschah dort".
(Es ist bekannt, als die Griechen den Juden das Torastudium während ihrer Besetzung verboten hatten, dass die jüdischen Kinder weiter versteht mit Ihren Lehren Tora gelernt haben. Jedes Mal, wenn die griechischen Spione sich lernenden Kindern näherten, versteckten diese ihre Bücher und holten anstatt den Kreisel heraus und spielten mit ihm.)
Links:
Der Große Dreh - Eine Anleitung zum Dreidelspiel
Fairplay beim Dreidelspiel
Es ist ein alter Brauch zu Chanukka, Chanukka-Geld den Kindern zu geben.
(Es war ein Brauch der Rebbe'im von Chabad-Lubawitsch Chanukka-Geld ihren Kindern und anderen Familienmitgliedern in der vierten und fünften Nacht zu geben. Der letzte Lubawitscher Rebbe führte den Brauch ein, jeden Abend den Kindern Chanukka-Geld zu geben - außer an Schabbat, wo der Umgang mit Geld verboten ist.)