Der dritte Chabad Rebbe, Rabbi Menachem Mendel Schneerson von Lubawitsch (1789 – 1866), wurde am 29. Elul geboren. Nachdem seine Mutter im Alter von 3 Jahren verstorben war, wurde er durch seinen Großvater (väterlicherseits), Rabbi Schneur Salman von Liadi, aufgezogen. Rabbi Menachem Mendel nahm die Führung von Chabad im Jahre 1827 auf, nachdem sein Schwiegervater und Onkel, Rabbi DovBer von Lubawitsch, verstorben war. Er beschäftigte sich sehr mit den Angelegenheiten der Gemeinde, gründete er jüdische landwirtschaftliche Betriebe, welche den Lebensunterhalt für tausende von Familien sicherten. Er stand ebenfalls in der „vordersten Linie“ im Kampf gegen die „Aufklärungsbewegung“, die versuchte, mit Unterstützung des zaristischen Regimes, das traditionelle jüdische Leben zu zerstören – ein Kampf, der ihm nicht weniger als 22 (!) Inhaftierungen und Arreste einbrachte. Im Laufe seines Lebens verfasste Rabbi Menachem Mendel mehr als 48'000 Seiten mit chassidischer Lehren und halachischen Exegesen. Er ist bekannt als der „Zemach Zedek“, nach seinem Werk mit halachischen Antworten gleichen Namens.
Heute ist der letzte Tag des jüdischen Jahres und ein Tag der Vorbereitung auf Rosch Haschana, das an diesem Abend beginnt.
Es werden Selichot vor den Morgengebeten rezitiert.
Das Schofar wird an dem Tag vor Rosch Haschana nicht geblasen, um das Schofar-Blasen des Monats Elul (was ein Minhag ist) und das Blasen zu Rosch Haschana (was wiederum eine biblische Mizwa ist) voneinander zu trennen.
Dem Schacharit-Gebet folgt, Hatarat Nedarim, die Annullierung der Gelübde.
Es ist Brauch an diesem Tag an den Gräbern von Zaddikim zu beten.
Wenn ein Schabbat unmittelbar mit Ausgang eines Feiertages beginnt, so wie es dieses Jahr der Fall ist, müssen wir ein "eruv tawschilin" (eine komplette Mahlzeit muss für Schabbat bereitgehalten werden) durchführen. Diese Mahlzeit muss noch vor dem Beginn des Feiertags fertig gekocht sein, sodass wir am Feiertag Essen für Schabbat vorbereiten dürfen.
Das Rosch Haschana Fest markiert den Anfang (mit Sonnenuntergang) für ein neues jüdisches Jahr.
Nach dem Abendgebet wünschen wir einander LESCHANA TOWA TEKATEW VITECHATEM, „Mögest du für ein gutes Jahr eingeschrieben und gesiegelt werden.“
Beim Abendessen werden Äpfel in Honig getaucht, und diese, wie auch der Kopf eines Fisches, Granatäpfel, Zimmes (süße Möhren) und andere besondere Speisen gegessen, die für ein süßes und erfolgreiches Jahr stehen.
Als letzter Monat des Jahres ist der Elul traditionell eine Zeit für Einkehr und der persönlichen Überprüfung – eine Zeit um die Taten und die spirituellen Fortschritte des vergangenen Jahres noch einmal Revue passieren zu lassen und sich auf die kommenden „Jamim Nora’im“ von Rosch Haschana und Jom Kippur vorzubereiten.
Als Monat der g-ttlichen Gnade und Vergebung ist es eine sehr gute Zeit für „Tschuwa“ („Umkehr“ zu G-tt), Gebet, Zedaka, und dem Anwachsen von Ahawat Israel, verbunden mit dem Streben nach Selbstverbesserung und der Annäherung an G-tt. Rabbi Schneur Salman von Liadi vergleicht den Monat Elul mit einer Zeit, wenn “der König im Feld ist” und, im Gegensatz zu der Situation, wenn der König im Palast ist, hat dabei jeder die Möglichkeit ihn zu treffen.
Besondere Bräuche für Elul schließen das tägliche Blasen des Schofar, als Ruf zur Umkehr, ein. Der Baal Schem Tow etablierte den Brauch jeden Tag drei zusätzliche Psalmen zu rezitieren, vom 1. Elul bis Jom Kippur (an Jom Kippur werden die verbleibenden 36 Psalmen rezitiert, womit das ganze Buch der Psalmen komplettiert wird).
Elul ist ebenfalls die Zeit in der Tefillin und Mesusot durch einen Sofer geprüft werden, um sicherzugehen, dass sie sich in einem guten Zustand befinden und für den Gebrauch tauglich sind.
Links:
Mehr zum Monat Elul erfahren Sie hier
Die Spezielle Tehillim Aufstellung erhalten Sie hier