Donnerstag 18. Elul 5785
Der 18. Elul ist die Jahrzeit von Rabbi Jehuda Loew, dem „Maharal“ von Prag (1525-1609), ein hervorragender Tora- Gelehrter, Philosoph, Kabbalist und Führer er jüdischen Gemeinde. Er wurde allgemein bekannt, da er einen „Golem“ geschaffen hatte, um die jüdische Gemeinde von Prag vor den immer wieder aufkommenden Bedrohungen durch die „Blutverleumdungen“ zu beschützen.
Dies ist der Geburtstag von Rabbi Israel Baal Schem Tov (1698- 1760), dem Gründer der chassidischen Bewegung.
Nach vielen Jahren als Mitglied der Gemeinschaft der "versteckten Zaddikim", in der Gestalt eines einfachen Arbeiters in einer Lehmgrube arbeitend, wurde Rabbi Israel Baal Schem Tow von seinen Meistern angewiesen sich zu offenbaren und zu beginnen, seine Lehren öffentlich zu verbreiten. Er verstarb an seinem 36. Geburtstag, am 18. Elul 5494.
Rabbi Schneur Salman von Liadi (1745-1812), der Begründer des “Chabad” Chassidismus, wurde am 18. Elul 5505 geboren – der 47. Geburtstag seines “spirituellen Großvaters”, Rabbi Israel Baal Schem Tow (Rabbi Schneur Salman war ein Anhänger des Schülers und Nachfolgers des Baal Schem Tow, Rabbi DovBer of Mesritsch).
“Chai Elul” (hebräisch für den “18. des Monats Elul”, bedeutet ebenfalls „das Leben des Elul“) wird bei der chassidischen Gemeinschaft als der Geburtstag der „beiden großen Persönlichkeiten“ gefeiert - Rabbi Israel Baal Schem Tow, der Begründer des Chassidismus; und Rabbi Schneur Salman von Liadi, der Gründer von Chabad. Chassidim wünschen sich gegenseitig “Gut Jom Tow!” und führen freudige Versammlungen, Farbrengen, durch.
Elul, der letzte Monat des jüdischen Jahres, ist ein Monat der Bestandsaufnahme und der Selbstbeobachtung. Einer chassidischen Tradition gemäß, sind die letzten 12 Tage des Jahres – 18. bis 29. Elul – den zwölf Monaten des ausgehenden Jahres gewidmet: An jedem dieser 12 Tage sollte man die eigenen Taten und Erfolge des dazugehörigen Monats überprüfen.
Als letzter Monat des Jahres ist der Elul traditionell eine Zeit für Einkehr und der persönlichen Überprüfung – eine Zeit um die Taten und die spirituellen Fortschritte des vergangenen Jahres noch einmal Revue passieren zu lassen und sich auf die kommenden „Jamim Nora’im“ von Rosch Haschana und Jom Kippur vorzubereiten.
Als Monat der g-ttlichen Gnade und Vergebung ist es eine sehr gute Zeit für „Tschuwa“ („Umkehr“ zu G-tt), Gebet, Zedaka, und dem Anwachsen von Ahawat Israel, verbunden mit dem Streben nach Selbstverbesserung und der Annäherung an G-tt. Rabbi Schneur Salman von Liadi vergleicht den Monat Elul mit einer Zeit, wenn “der König im Feld ist” und, im Gegensatz zu der Situation, wenn der König im Palast ist, hat dabei jeder die Möglichkeit ihn zu treffen.
Besondere Bräuche für Elul schließen das tägliche Blasen des Schofar, als Ruf zur Umkehr, ein. Der Baal Schem Tow etablierte den Brauch jeden Tag drei zusätzliche Psalmen zu rezitieren, vom 1. Elul bis Jom Kippur (an Jom Kippur werden die verbleibenden 36 Psalmen rezitiert, womit das ganze Buch der Psalmen komplettiert wird).
Elul ist ebenfalls die Zeit in der Tefillin und Mesusot durch einen Sofer geprüft werden, um sicherzugehen, dass sie sich in einem guten Zustand befinden und für den Gebrauch tauglich sind.
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